LESUNG:
HYDRA KRIEG von Werner Fritsch
„Hydra Krieg“
Dienstag, 26. November 24
Mit: Werner Fritsch
Christoph Nußbaumeder
Andreas Lechner
Infos zu HYDRA KRIEG
Das Stück kreist um Medea, Jason und die Argonautenfahrt als Raubzug, der zeitenübergreifend einen islamistischen Terrorakt provoziert. Jason verläßt Medea, seine beiden Kinder und zieht in den Krieg. Der Krieg verändert Jason: Er
wird der Todfeind seines Landes. Am Schluß sitzt Jonas, der einst Jason hieß, im Cockpit eines von ihm entführten Flugzeugs, um es gegen ein Gebäude zu steuern.
Unter den Passagieren sind seine Kinder. Werner Fritsch schreibt den Medea-Mythos neu. Gleichzeitig versucht er, mit dem Text ins Zentrum einer terroristischen Attacke vorzudringen.
Hydra Krieg ist der kühne Versuch, Archaik und Aktualität zu verbinden. »Hydra Krieg« wurde in Linz uraufgeführt mit Käthe Reichel, der Muse Bertolt Brechts.
Es lesen u.a. Werner Fritsch, Chrsitoph Nußbaumeder, Andreas Lechner
20:00 Uhr
(Einlass: 19 Uhr)
*
Karten an Abendkasse: 12€
Karten über eventbrite
Galerie & Bar Tor218 Artlab
Torstr. 218, 10115 Berlin
Kontakt:
Andreas Lechner
Galerie & Bar Tor218 Artlab(klub)
Torstr. 218
10115 Berlin
Tel: 030 622 06 585
Mail: tor218artlab@gmail.com
www.tor218artlab.de
www.berg-film.de
Ganz herzliche Einladung zu
KLANG IM DACH
mit der Fortsetzung des auf 24 Stunden angelegten Filmgedichts FAUST SONNENGESANG
Donnerstag, 12. Dezember um 20:00 Uhr
faust sonnengesang III
von und mit
Werner Fritsch
– Eintritt frei –
Mit Faust Sonnengesang III setzt Werner Fritsch seine filmischen Erkundungsreisen in den Welten zwischen Bild und Sprache fort. Die faustische Suche nach dem Augenblick, der doch verweilen solle, wird bei ihm zu einer assoziativen Reise in nahe und ferne Regionen, in die jüngste und fernste Vergangenheit.
Der dritte Teil ist ein Roadmovie. Eine Durchquerung des nordamerikanischen Kontinents voller Erinnerungen an amerikanische Bilder, Songs und Literatur. Wildwest-Filme, Serien, Lektüreeindrücke sowie die Begegnung mit einem Navajo-Schamanen im Monument Valley, die uns zu den ältesten Zeichen des Kontinents genauso führt wie zum noch immer gegenwärtigen indigenen Wissen, bilden den Hintergrund dieses opulenten und betörenden Klang- und Bilderrausches. Faust auf der Suche nach Gegen-Orten im Amerika unserer Tage.
Zu sehen und zu hören sind u.a. Peter Simonischek, Gerd Lohmeyer, Corinna Harfouch, Michael Altmann …
„Tatsächlich will Werner Fritsch, der ein bewunderungswürdiger Einzelgänger unter den deutschen Schriftstellern ist, zeigen, was ‚im Kopf eines Menschen abläuft, wenn er für immer die Augen schließt‹. Dieser Mensch, der Held des Films, ist einerseits Fritsch selbst, andererseits Goethes Doktor Faust. Gemeinsam nehmen sie sich die Freiheit, eine Art
Lebensschnelldurchlauffilm zu komponieren.“
(Wolfgang Höbel/ DER SPIEGEL)
https://absolutmedien.de/film/7041/Faust+Sonnengesang+II+++III
Ort der Veranstaltung:
KLANG IM DACH
c/o Christoph Nicolaus und Rasha Ragab
Zieblandstr. 45; V. Stock
München-Maxvorstadt
Man kann mit dem Lift in den 4. Stock fahren und dann eine Etage nach oben gehen.
Der Eintritt ist frei, Spenden erbeten
FAUST SONNENGESANG IV
Trailer
BACH bei molokoplusrecords
Hörspiel von Werner Fritsch
Sendefassung
Dieses Hörspiel umkreist Ereignisse der Familiengeschichte des Autors: Allerheiligen auf Allerseelen 1945 wurden seine Großeltern von ehemaligen KZ-Häftlingen, die sich darauf verlegt hatten, allein stehende Bauernhöfe zu überfallen, vor den Augen ihrer Kinder ermordet. Der Vater des Autors hat buchstäblich bis zur Stunde seines Todes darunter gelitten. Ihm ist „BACH“ gewidmet. Augenblicke deutscher Geschichte am Beispiel eines Bauernhofes mit Sägewerk und Mühle werden erzählt: Vom 1870er Krieg bis zur Gegenwart, dem Sterbebett des Vaters. Aber auch das Schicksal der KZ-Häftlinge, die zu Raubmördern wurden, wird beleuchtet: Deren Deportation, die Qualen im Konzentrationslager, die Hinrichtungen.
https://molokoplusrecords.de/finder.php?folder=Print&content=266
Moloko Print 201 | 2024
© Werner Fritsch
ISBN 978-3-910431-08-9
Preis 15,00 Euro
MIXING MEMORY & DESIRE I bei molokoplusrecords
Hörspiel von Werner Fritsch
Sende-Fassung Mai 2022
Der 1960 geborene vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Werner Fritsch legt hier den ersten Teil seiner dichterischen Autobiografie vor. Fritschs in barocker Sprachmacht angelegte poetische Weltaneignung beschwört eine katholische Kindheit in der oberpfälzischen Einöde.
Im Glauben mit Gott zu sprechen, versucht er ein Heiliger zu werden – als die Natur Suchender, als von Sünden gepeinigter Ministrant oder als Drachentöter. Im Internat wird ihm buchstäblich die hochdeutsche Sprache eingebläut. Sein Ausweg: Jimi Hendrix zu werden …
https://molokoplusrecords.de/finder.php?folder=Print&content=191
Moloko Print 185 | 2022
© Werner Fritsch
ISBN 978-3-948750-91-6
Preis. 15,00 Euro
DER WEG IST STEINIG: DIE STEINE SIND SCHÖN bei molokoplusrecords
Ein Mailwechsel über das Schreiben zwischen Bae Suah und Werner Fritsch
Liebe Bae Suah!
Ich habe gehört, das Buch, an dem Du derzeit schreibst, ist auch ein Briefroman. Plötzlich, aufgrund der Anfrage der Zeitschrift Flandziu über das Schreiben zu schreiben, hatte ich die Idee, über das Schreiben ingestalt eines Mailwechsels zwischen Dir und mir zu schreiben: außer Ort Datum Anrede nur Andeutungen über das Schreiben, nichts weniger …
Lieber Werner Fritsch!
Ich schreibe, was mir in gewissem Sinn tatsächlich passiert sein könnte …
Das ist etwas, das ich vielleicht gesehen habe, ohne zu sehen, oder besser gesagt, etwas, das mich gesehen haben könnte. Einen seltsamen Anfang hatte mein Schreiben: Ich war allein, ohne schreiben zu wollen, bis zu dem Tag, als ich an einem Computer das neu gelernte Word-Programm üben wollte …
Bae Suah: 1965 geboren in Seoul, zahlreiche Romane und Erzählungen, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Übersetzerin aus dem Deutschen: Robert Walser, Franz Kafka, Thomas Bernhard, Peter Handke, W.G. Sebald, Aglaya Veterani.
Im Herbst 2021 erschien ihr Roman Weiße Nacht im Suhrkamp Verlag. Außerdem ist Bae Suah Darstellerin im Filmzyklus Faust Sonnengesang von Werner Fritsch.
https://molokoplusrecords.de/finder.php?folder=Print&content=207
MOLOKO PRINT
Preis: 10,00 EUR
Werner Fritsch / Taneda Santoka: MEIN HERZ IST LEER. DIE WILDEN WOGEN KOMMEN UND GEHEN bei molokoplusrecords
Haikus von Taneda Santoka
Nachgedichtet von Werner Fritsch
Die freien Haikus von Santoka Taneda sind ihrer „Sound-Bewußtheit“ wegen berühmt: oft werden Töne evoziert, ebenso oft Stille. Die Arbeit bestand darin, die Haikus nachzudichten & in eine Abfolge zu bringen, die von der Ausgangssituation des Sterbens, so eine Art „Lebens-Reise-Bilderfolge“ ergibt, die sich, der Natur des Haikus gemäß, durch die Jahreszeiten zieht. Gewidmet ist MEIN HERZ IST LEER : DIE WILDEN WOGEN : KOMMEN UND GEHEN dem Andenken meines Freundes Michael Altmann, Sprecher des gleichnamigen Hörspiels und natürlich dem Andenken Taneda Santokas.
Santokas Motto:
Werd nicht zornig
Schwätz nicht
Sei nicht gierig
Geh langsam
Geh gleichmäßig
Taneda Santōka wurde am 3. Dezember 1882 als Sohn eines Großgrundbesitzers in dem Dorf Nishisabarei, Präfektur Yamaguchi, geboren. Im Alter von 11 Jahren verlor er seine Mutter, die sich das Leben nahm.
Im Jahre 1911 heiratete er und begann, Beiträge für die Zeitschrift Sōun zu verfassen. Ab 1916 nahm er auch an der Gestaltung der Zeitschrift teil. Die Familienbrauerei geht bald darauf wegen des ausschweifenden Lebensstiles des Vaters und seiner eigenen Trunkenheit bankrott, woraufhin Santōka mit Frau und Kind nach Kumamoto umzog. Arbeit in einem Buchantiquariat. 1920 folgte die Scheidung, wonach er allein nach Tōkyō ausriss. Sein Vater und jüngerer Bruder nahmen sich das Leben.
Nach dem großen Kantō-Erdbeben im Jahr 1923 floh er aus Tōkyō und kehrte zu seiner geschiedenen Frau zurück. Aus Verzweiflung unternahm er einen Selbstmordversuch, daraufhin wurde er Tempeldiener im Zentempel Hōon-ji in Kumamoto. 1924 erhielt er die Priesterweihe und nannte sich Kōho. 1925 verließ er den Tempel und verfasste, im Priesterkleid durch den Westen Japans reisend, Haikus.
1932 ließ er sich in der Stadt Ogōri seiner alten Heimat, Präfektur Yamaguchi, nieder und lebte in einer Hütte, die er Gochūan nannte. 1939 zog er nach Yamaguchi und nannte seine dortige Hütte Issōan, in der er 1940 starb. Er wurde 57 Jahre alt.
„Mein Herz ist leer“ – eine Nachdichtung
Seit ich 2005 an der Keio-University in Tokyo FAUST SONNENGESANG vorstellen durfte, schreibe ich selber Haikus. Meist mit 17 Silben, wenn auch mit eigenem Zugriff.
In den Herbstferien 2012 oder 13 wollte ich dezidiert mal einige Tage an der Ostsee nichts arbeiten & auch nichts zur Arbeit lesen. Ich nahm nur aus der Staatsbibliothek zwei englische Haiku-Editionen von Santeko Taneda mit, denn mich interessierte seine Erneuerung, sprich: Verknappung des Haikus auf weniger als 17 Silben …
Nun zogen am Meer die Zugvögel Tag & Nacht über den Himmel & ich las Santoka, fühlte mich sofort angesprochen von der Ehrlichkeit, ja Lauterkeit Santokas & fing an, bestimmte Haikus oder nur Verse daraus nachzudichten.
Die Hauptarbeit bestand dann darin, diese Haikus wie Hunderte von Filmbildern in eine neue Ordnung zu bringen, eine dramaturgische Situation zu schaffen, wo die Polaroids aus Santokas Leben zu einem letzten Film, zu einem Lebens-Film werden, der, japanischer Tradition gemäß, durch die Jahreszeiten geht …
Im Zuge dieser Dramaturgie mußte immer wieder mal ein Haiku erfunden werden oder leicht modifiziert & mitunter noch weiter verkürzt, wenn die Sounds der japanischen Komponistin Miki Yui das Wort weiterführen & in Klang/Landschaft übersetzen und vice versa …
Miki Yui, meine japanischen Mitarbeiter & befreundete Professoren in Tokyo sagten, immer wo ich was Eigenes eingefügt hätte, würde es dem Geist Santokas entsprechen und dem biographischen & zeithistorischen Rahmen aufzeigen.
In Michael Altmann hatte ich einen Sprecher, der jahrzehntelang mit Boot & Zelt in der Natur unterwegs gewesen war und dem man jede Silbe glaubte, wenn er davon sprach, wie es sich zB anfühlt, die ganze Nacht im Regen unterwegs gewesen zu sein …
Marcus Gammel & das Team vom Deutschlandradio waren äußerst entgegenkommend, respektvoll und sensibel.
Wir fuhren sogar selbsechst nächtens an den Müggelsee, um im Freien Zugvögel, Wind im Schilf & Schritte im Laub mit Michaels Stimme in Alchemie zu bringen.
Kurzum eine durchweg beglückende Produktion, die meinem Herzen nah ist.
(Werner Fritsch in einer E-Mail an Gaby Hartel 2017)
https://molokoplusrecords.de/finder.php?folder=Print&content=175
MOLOKO PRINT 173 | 2022
© Werner Fritsch
ISBN 978-3-948750-79-4
Preis: 15,00 Euro
Steinbruch
Vierzig Jahre STEINBRUCH!
Leider wieder brandaktuell.
MIXING MEMORY & DESIRE I
Online beim SWR